, Chrétien Linus

Herren L-UPL mit zwei Punkten aus Doppelrunde

Nach einer schlussendlich deutlichen 3:8 Niederlage gegen den Spitzenreiter Wiler Ersingen rehabilitierten sich die Basler am Sonntag im Heimspiel und bezwangen den UHC Uster mit 5:4 nach Verlängerung.

Mit grosser Vorfreude machten sich die Basler am Samstag auf, um gegen das wohl derzeit beste Schweizer Team anzutreten. Vor allem defensiv liessen die Berner in der bisherigen Saison nicht viel zu, gerade einmal vier Mal in ebenso vielen Spielen musste das Torhüterduo Flury/Kramer hinter sich greifen, ganze 31-mal reüssierte man im Gegenzug. Die ersten Minuten offenbarten dann auch einen Klassenunterschied zwischen dem Rekordmeister und dem Aufsteiger. Wiler nutzte kleinste Fehler im Basler Aufbauspiel und distanzierte die offensiv harmlosen, defensiv zu inkonsequent agierenden «Bebbi» um drei Zähler, woraufhin Coach Ruuskanen die Reissleine mittels Time-Out zog. Dies schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben, die Zuschauer konnten eine ausgeglichenere Affiche betrachten, wobei das Ballmonopol immer noch mehrheitlich bei den Bernern lag. In der Drittelspause folgten deutliche Worte von Altmeister Mendelin, welche tatsächlich eine Reaktion nach sich zogen: Bissig in den Zweikämpfen, clever mit dem Ball, und plötzlich spielten die Basler auf Augenhöhe, mehr noch, nach 26 Minuten trafen Frutschi und Rintala mittels «Doppelschlag» zum 3:1 resp. 3:2. Eine streng gepfiffene Zweiminutenstrafe nutze Wiler nur eine Minute später zum 4:2 aus und nahm den euphorisierten Basler so etwas den Wind aus den Segeln. Bis zum Ende des zweiten Abschnittes konnte keines der Teams für Veränderung auf der Anzeigetafel sorgen und so ging es mit dem Zwei Tore Vorsprung für den Leader ins letzte Drittel. In diesem akkumulierten sich zu viele Fehler der Gäste, man war weit davon entfernt das Spiel nochmals spannend zu machen. Auf Seiten Wilers brillierte Weltmeister Pylsy mit insgesamt vier Assists, die Basler waren vor allem defensiv immer einen Schritt zu spät. Kurz vor Schluss suchten die Nordwestschweizer noch das Glück im Überzahlspiel ohne Torhüter, was nach einem Ballverlust ein weiteres Gegentor folgen liess. Mit dem enttäuschenden Endstand von 8:3 im Gepäck ging es zurück nach Basel, wo nur 22 Stunden später das Spiel gegen den UHC Uster anfing

. SV Wiler-Ersigen - Unihockey Basel Regio 8:3 (3:0, 1:2, 4:1) Sportanlage Grossmatt, Kirchberg BE. 289 Zuschauer. SR Christen/Gilgen. Tore: 2. P. Affolter (D. Känzig) 1:0. 8. D. Känzig (J. Pylsy) 2:0. 13. G. Persici (J. Pylsy) 3:0. 26. F. Frutschi (D. Kramer) 3:1. 27. T. Rintala (F. Frutschi) 3:2. 28. A. Hollenstein (G. Persici) 4:2. 49. P. Affolter (J. Pylsy) 5:2. 51. D. Känzig (J. Pylsy) 6:2. 55. M. Vogt (T. Väänänen) 7:2. 58. Y. Lindroos (P. Mendelin) 7:3. 59. N. Siegenthaler 8:3. Strafen: 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 3mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio.

 

Das Spiel gegen Uster begann weitgehend ausgeglichen, die Teams tasteten sich ab und liessen jeweils nicht viel zu. Die Zürcher entschleunigten bei eigenem Ballbesitz das Tempo, spielte sehr auf Sicherheit bedacht, während UBR naturgemäss mehr auf Konter setzte. Ein ebensolcher führte dann zum 1:0, Mendelin bediente mit einem akkuraten Zuspiel Lindroos, welcher nur noch einzuschieben brauchte. Die Basler spielten nun besser, kontrollierten weitgehend das Spiel und liessen defensiv höchstens Halbchancen zu. Eine dieser, dem Anschein nach ungefährlichen Abschlüssen, nutzte der Ligatopscorer Patrik Doza, als er einen Ball aus spitzem Winkel unter die Latte zimmerte. Mit dem Unentschieden ging es in die Pause. Das zweite Drittel war für den neutralen Zuschauer keine leichte Kost, taktisch geprägt, wenige Abschlüsse und noch weniger gelungene Kombinationen – kurz – ein Geknorze. Doza (wer sonst) reüssierte als einziger Spieler, nach einem Konter verwertete er eiskalt. UBR stand gewaltig unter Druck, eine Niederlage würde die Chancen auf eine Playoff Teilnahme bereits deutlich schmälern. Deutlich verbessert kamen die Spieler vom Pausentee zurück, erspielten sich mehr Chancen und konnten zweimal den Ball im Netz versenken, der Omnipräsente Mendelin und Offensivverteidiger Kramer zeigten sich verantwortlich. Doch damit war noch nicht Schluss, Uster fing sich nach der kurzen Schwächephase und erzielten ihrerseits einen Doppelschlag, fünf Minuten vor Ende mussten die Basler plötzlich wieder einem 3:4 Rückstand hinterherlaufen. Nach einem rüden Foul konnten sich die Basler dankbarerweise im Powerplay versuchen und es dauerte gerade einmal 16 Sekunden bis der Ausgleich zustande kam. Weil bis Ende des Spieles keine weiteren Tore mehr fielen, musste die Entscheidung um den Zusatzpunkt in der Verlängerung fallen. Die stark auftretende erste Linie übernahm Verantwortung, traf bereits im ersten Einsatz und entliess die Teams nach 61 Minuten ins Restwochenende. Über den ganzen Spielverlauf gesehen sicherlich ein faires Ergebnis, mit den zwei Punkten können die Basler zufrieden sein. UBR steht mit sieben Punkten weiterhin auf dem 9. Tabellenrang, jedoch haben die 6. Platzierten Tigers nur zwei Punkte Vorsprung.  

Unihockey Basel Regio - UHC Uster 5:4 n.V. (1:1, 0:1, 3:2, 1:0) Pfaffenholz, Basel. 206 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser. Tore: 10. Y. Lindroos (P. Mendelin) 1:0. 14. P. Doza (P. Schmuki) 1:1. 34. P. Doza 1:2. 42. P. Mendelin 2:2. 46. D. Kramer (Y. Lindroos) 3:2. 50. M. Klauenbösch (F. Bolliger) 3:3. 55. M. Kulmala (R. Gallati) 3:4. 56. P. Mendelin (N. Laurila) 4:4. 61. T. Rintala (P. Mendelin) 5:4. Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio. 1mal 2 Minuten gegen UHC Uster.