, Wahl Simon

10 Tore für ein Hallelujah

Die LUPL Men besiegen das NLB-Topteam Ad Astra Obwalden mit 5:1 und stehen im Cup-Viertelfinal. Am Sonntag doppelt UBR nach und schlägt GC sensationell 5:4 nach Verlängerung.

Der Tabellenzweite der NLB gegen das Schlusslicht aus der LUPL, der Cup-Achtelfinal versprach eine heisse Angelegenheit zu werden. Zudem hatten die Obwaldner mit den Baslern noch eine Rechnung offen, da UBR Ad Astra vor gut anderthalb Jahren in die Nati B runterschickte. Es waren aber die Nordwestschweizer, welche dominant und spielbestimmend in die Partie starteten. Im Anfangsfurioso war aber die momentane Abschlussschwäche nicht zu kaschieren, es wurden einige Topchancen ausgelassen. So fand dann auch Ad Astra seinerseits ins Spiel und Feigenwinter brauchte in den zweiten zehn Minuten mehrmals einzugreifen. Die ersten 20 Minuten endeten torlos, obwohl Regio über weite Strecken dominierte und gute Chancen kreierte. 

Das Score eröffnete im zweiten Drittel Jonas Tschan, welcher einen Flippass von Wahl akrobatisch Volley verwertete. In der Folge verpasste es UBR aber, der Partie spielerisch den Stempel aufzudrücken. Mehr und mehr Aktionen versandeten früh wegen unzureichender Qualität im Aufbau. Obwalden konnte daraus aber keinen Profit schlagen und in der Schlussphase des zweiten Drittels banden Strafen die Zentralschweizer zurück. Beide Powerplays konnte Basel für sich nutzen, zuerst versenkte Captain Krähenbühl nach einer schönen Ballstaffette über Pasotti und Rinefalk den Ball im Winkel, danach erwischte Pasotti den Ad Astra-Goalie in der nahen Ecke. Mit der 3:0-Führung für Basel ging es in die zweite Drittelspause.

Mit dieser im Unihockey doch knappen Führung präsentierte sich der Start in den letzten Abschnitt gleich wie im Mitteldrittel. UBR hatte Mühe, die Angriffe sauber fertigzuspielen und Ad Astra kam durch schnelle Gegenstösse zu Chancen. Einen solchen nutzte Durrer in der 47. Minute zum ersten Treffer des Heimteams. In der Folge konnte Basel die Partie wieder etwas kontrollieren und eine Strafe des Gegners provozieren. Dieses Mal blieb das Powerplay torlos, doch noch in der gleichen Angriffswelle fand Mendelin Rinefalk am weiten Pfosten, welcher in der 55. Minute auf 4:1 für Regio erhöhte. Ein Empty Netter von Bisgaard kurz vor Schluss besiegelte den 5:1-Erfolg der Nordwestschweizer.

Spielerisch zeigten sich die Basler besonders im ersten Drittel von einer guten Seite. Durch die verpassten Chancen nahm man sich aber ein wenig den Wind aus den Segeln und konnte in der Folge nicht mehr ganz an die ersten 20 Minuten anknüpfen. Erfreulich ist es dann umso mehr, dass die Tore auch in schwierigeren Momenten fallen. Mit einer insgesamt guten Leistung darf sich UBR auf einen weiteren Auftritt im Cup-Viertelfinal freuen.

Am Sonntag Nachmittag war mit GC Zürich ein Schwergewicht des Schweizer Unihockeys im Pfaffenholz zu Gast. Trotz grossem Umbruch starteten die Zürcher stark in die Saison und mussten sich bisher nur Meister Wiler beugen. Das Cup-Aus am Vortag gegen Malans schien die Ostschweizer anzustacheln, so riss GC von Beginn an das Spieldiktat an sich und liess die Basler kaum an den Ball. 10 Minuten mussten die Nordwestschweizer ziemlich unten durch, konnten sich in der Folge aber fangen und erste Nadelstiche nach vorne setzen. Verdientermassen gingen die Zürcher nach 12 Minuten durch Kunz in Führung. Nach einem schnellen Gegenstoss nur eine Minute später gelang Topscorer Mendelin der wichtige frühe Ausgleich. Noch besser kam es für Basel zwei Minuten vor Drittelsende: Eine Kombination im Powerplay über Kramer und Mendelin schloss Bisgaard im Slot ab und erhöhte für den Underdog zum 2:1-Pausenstand.

Wie die Feuerwehr kam GC nach der Pause aus der Garderobe und benötigte nach einem Basler Aufbaufehler bloss acht Sekunden für den Ausgleich. Auch in der Folge drückte GC mit horrendem Tempo im Kombinationsspiel auf die Führung, während Basel sich mit allem Verfügbaren zur Wehr setzte. Auch eine Unterzahl-Situation konnten die Basler schadlos überstehen und so blieb es bis zur zweiten Sirene 2:2.

Am Spiel änderte sich auch im Schlussabschnitt wenig. GC drückte sofort wieder das Gaspedal durch, Basel wehrte sich vorderhand aber immernoch erfolgreich. Ein Rush von Nati-Stürmer Seiler konnte Rinefalk nur regelwidrig stoppen, Dürler verwandelte den fälligen Penalty cool zur Führung für GC. Da war sie wieder, die Führung für den Gegner ein paar Minuten vor Schluss... UBR fand aber eine gute Balance aus offensivem Druck und defensiver Stabilität und überstand ein nächstes GC-Powerplay ohne Gegentor. In der 55. Minute fasste sich dann Steinhauser ein Herz und bezwang Von Wangenheim von hinter der Mittellinie mit einem Sonntagsschuss. Der grenzenlose Jubel wurde drei Sekunden (!) noch grenzenloser, als Degen die Kugel nach dem Bully übernahm und mit einem Weitschuss übers Bein die Basler mit 4:3 in Front schoss. Die Halle kochte, auch als Pasotti für zwei Minuten in die Kühlbox musste und UBR alles wegblockte und auch die dritte Strafe schadlos überstand. Im 6:5-Überzahlspiel 42 Sekunden vor Schluss blitzte aber nochmals die ganze Klasse der Zürcher auf, als Noel Seiler einen Volley in der nahen Ecke versorgte und für den Favoriten ausglich. Den ersten Meisterschaftspunkt konnte sich Basel also endlich sichern. In der Verlängerung gelang Basel gleich zu Beginn einen Angriff, Wahl eröffnete via Bande zu Tschan, welcher zuerst einen GC-Spieler stehen liess und anschliessend auch Von Wangenheim mit einem präzisen Schuss zum entscheidenden Treffer bezwang. Da war er also, der erste Basler Sieg!

Als Schlüssel für das erfolgreiche Wochenende sticht sicher die Torproduktion ins Auge. Mit nur zwei Toren pro Spiel war Basel bisher offensiv zu harmlos, mit zehn Toren an diesem Wochenende flossen nun die ersten Meisterschaftspunkte aufs Konto und der Einzug in den Cup-Viertelfinal konnte sichergestellt werden. In einer Woche trifft Basel auf das nächste Zürcher Team, es steht der Kracher der Kellerkinder gegen den UHC Uster an.

 

Ad Astra Obwalden - Unihockey Basel Regio 1:5 (0:0, 0:3, 1:2)
Dreifachhalle, Sarnen. 172 Zuschauer. SR Fellinger/Müller.
Tore: 27. J. Tschan (S. Wahl) 0:1. 36. P. Krähenbühl (A. Rinefalk) 0:2. 40. E. Pasotti (D. Kramer) 0:3. 47. Gin. Durrer (V. Egli) 1:3. 55. A. Rinefalk (P. Mendelin) 1:4. 60. F. Bisgaard (A. Rinefalk) 1:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ad Astra Obwalden. 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio.

Unihockey Basel Regio - Grasshopper Club Zürich 5:4 n.V. (2:1, 0:1, 2:2, 1:0)
Pfaffenholz, Basel. 234 Zuschauer. SR Altorfer/Linder.
Tore: 13. A. Kunz (D. Dürler) 0:1. 14. P. Mendelin (E. Pasotti) 1:1. 18. F. Bisgaard (P. Mendelin) 2:1. 21. F. Göldi (J. Rüegger) 2:2. 44. D. Dürler 2:3. 55. O. Steinhauser (P. Mendelin) 3:3. 55. E. Degen 4:3. 60. N. Seiler (P. Riedi) 4:4. 61. J. Tschan (S. Wahl) 5:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio. 1mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.