Zwei Auswärtssiege zum Auftakt in die Halbfinalserie zwischen UBR und Wasa
UHC Waldkirch - St. Gallen – Unihockey Basel Regio
Das erste Spiel des Wochenendes begann ausgeglichen. Es kam zu Chancen auf beiden Seiten. Bis auf je einen Aluminiumtreffer konnte aber lange Zeit kein Team etwas Zwingendes kreieren. In der 17. Minute kam St. Gallen nach einer Unstimmigkeit in der Basler Auslösung aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Der Ball verfehlte das Tor, prallte von der Bande zurück und konnte für die Basler Torhüterin unhaltbar doch noch ins Tor gelenkt werden. Sehr ärgerlich, hatte man den Ostschweizerinnen diese Chance doch höchstpersönlich auf dem Silbertablett serviert. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis auch Basel jubeln durfte. Die teaminterne Topscorerin Stocker brachte den Ball in der 19. Minute im Tor der Gegnerinnen unter. Mit einem Stand von 1:1 ging es in die erste Pause.
Das zweite Drittel startete ganz im Sinne von UBR. Nach etwas mehr als zwei Minuten wurde eine Wasa-Spielerin auf die Strafbank geschickt, dies, weil sie den Ball mit dem Kopf angenommen hatte. Das Basler Powerplay wusste zu überzeugen. Es dauerte keine Minute, bis Stocker den Ball ein zweites Mal hinter der St. Galler Torfrau unterbrachte. Knappe sechs Minuten später gelang es Wasa, das Spiel wieder auszugleichen. Doch die Ostschweizer Freude währte nicht lange. 48 Sekunden nach dem Ausgleich konnte Alanko im Zusammenspiel mit Kesälä einen Freischlag veredeln. Doch damit nicht genug: Nur drei Minuten später war es nun Kesälä, die nach einer äusserst unübersichtlichen Situation vor dem gegnerischen Tor den Ball noch über die Linie stochern konnte. Die Zweitoreführung war wiederum jedoch nicht von langer Dauer. Keine zwei Zeigerumdrehungen später landete der Ball wieder im Basler Tor. Der Schlusspunkt im zweiten Drittel markierte schliesslich eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlags gegen UBR’s Verteidigerin Hofer. Vor dem Pausenpfiff musste die Basler Box jedoch nur vier Sekunden lang ausharren.
Fürs letzte Drittel war die Devise, nicht mehr zu viel zu riskieren, aber dennoch weiter mutig nach vorne zu spielen. Das vor der Pause angebrochene Unterzahlspiel konnte sogleich schadlos überstanden werden. Doch der nächste Rückschlag folgte nur kurz darauf. Obwohl die Spielerin von Wasa nach einem Stockschlag noch zu einem äusserst gefährlichen Abschluss kam, wurde den St. Gallerinnen ein Strafstoss zugesprochen. Die anlaufende Spielerin machte ihre Sache gut, umspielte erfolgreich die Basler Torhüterin, scheiterte dann aber am leeren Tor. Was nun folgte war ein aufopfernder Kampf der Baslerinnen. Unzählige Schüsse wurden geblockt, Pässe unterbunden, aber auch immer wieder das Spiel nach vorne gesucht. Je länger je mehr, kam man der Sensation näher. Mit jeder verstreichenden Sekunde und Minute, glaubte das Basler Team mehr an den Sieg. Im Gegenzug wurde Wasa immer unruhiger, da der Ausgleich einfach nicht gelingen wollte. Zwei Minuten vor Schluss nahmen die Ostschweizerinnen schliesslich ihr Time-Out und ersetzten in der Folge ihre Torhüterin durch eine zusätzliche Feldspielerin. Doch auch in der Überzahl brachte das Heimteam nichts Gefährliches mehr zustande. Zu einer kleinen Aufregung kam es dann noch 20 Sekunden vor Schluss. Nachdem einer der Schiedsrichter in der Ecke neben dem Basler Tor den Ball mit dem Fuss abgelenkt hatte, einigte man sich auf einen Fairplay-Ball, da St. Gallen im Ballbesitz gewesen war. Leider bekamen das nicht alle Basler Spielerinnen mit. So auch Grütter, die nach einer zehnminütigen Pause auf der Bank für die letzten 20 Sekunden aufs Feld geschickt wurde. Sie interpretieret den hoch nach vorne geschlagenen Ball als Pass, setzte sich im Zweikampf gegen die Verteidigerin durch und brachte den Ball im leeren Tor unter. Die Entrüstung des Heimteams war durchaus verständlich, die der äusserst verwirrten Basler Spielerin entgegengeschleuderten Beleidigungen aber absolut unsportlich. Insbesondere, da das Basler Team nach Auflösung des Missverständnisses sofort dazu bereit war, das Tor annullieren zu lassen. Nach dieser Verwirrung passierte in den letzten Sekunden nichts Erwähnenswertes mehr. Der Jubel der Baselrinnen kannte indes keine Grenzen. Soeben hatte man Sensationelles geschafft: den bisher souveränen Qualifikationssiegerinnen die erste Niederlage dieser Spielzeit zugefügt und in der Halbfinalserie als klarer Underdog vorgelegt.
Zum Feiern blieb den Baslerinnen aber nicht lang Zeit. Eine lange Heimreise zu später Stunde stand an. Der Fokus musste schnell auf die Regeneration und das Heimspiel am nächsten Tag gelegt werden.
Waldkirch-St. Gallen - Unihockey Basel Regio 3:4 (1:1, 2:3, 0:0)
Sporthalle Tal der Demut, St. Gallen. 148 Zuschauer. SR Ess/Stanger.
Tore: 17. L. Resegatti 1:0. 19. N. Stocker 1:1. 24. N. Stocker (S. Kramer) 1:2. 30. L. Resegatti (A. Schaller) 2:2. 31. N. Alanko (J. Kesälä) 2:3. 34. J. Kesälä 2:4. 35. A. Schaller (L. Eschbach) 3:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen. 2mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio.
Unihockey Basel Regio - UHC Waldkirch-St. Gallen
Noch voller Euphorie nach dem Sieg vom Vortag, war UBR guten Mutes, auch im zweiten Spiel der Serie eine gute Leistung auf Parkett zu legen und Wasa herauszufordern. Das Spiel startete aber gar nicht nach dem Gusto der Baslerinnen. Nach 38 Sekunden bejubelten die Ostschweizerinnen bereits das zweite Tor und nach knappen acht Minuten gar das dritte. Nach einem Stossen im Torraum von UBR musste Kesälä auf der Strafbank platznehmen. Lange musste sie da aber nicht sitzen. Nur drei Sekunden brauchte St. Gallen, um den auf das Foul folgende Freischlag im Tor zu versenken. Das deutliche Resultat zu Ungunsten von Basel war vor allem einer Inkonsequenz in der Defensive aber auch einer fehlenden Kaltblütigkeit in der Offensive geschuldet. In der Folge konnte sich Basel ein wenig fangen und spielte etwas sicherer auf. In der 19. Minute flog dann eine Spielerin von Wasa für ein Stossen vom Feld. Bis zur Pause konnte die Überzahl von UBR nicht genutzt werden und so ging es mit einem ernüchternden 0:4 in die Pause.
In der Pause wurde neue Kraft geschöpft. Trotz der Rücklage war man noch immer gewillt bis zum Letzten zu kämpfen. In der Realität im zweiten Drittel zogen aber sogleich wieder dunkle Wolken auf. Nach nur 11 Sekunden erzielten die Gäste, obwohl in Unterzahl agierend, ihren fünften Treffer des Abends. Nur drei weitere Minuten später schlug es dann zum sechsten Mal ein. Eine weitere Strafe wegen Stossen gegen Basel, dieses Mal gegen Grütter, konnte unbeschadet überstanden werden. Kurz nach Spielhälfte gelang endlich der erlösende erste Treffer. Passend zu der an diesem Abend wenig überzeugenden Basler Offensive, hüpfte der von Wollschlegel gespielt Ball nicht gerade schön ins Tor der Gäste. Dennoch kam durch den Treffer eine gewisse Hoffnung zurück. Wie schon zuvor wurde weiter mit harten Bandagen gekämpft. Zum vierten Mal in diesem Spiel musste eine Spielerin wegen Stossens eine Zweiminutenstrafe antreten. Auch dieses Mal traf es mit Stocker eine Baslerin. Wiederum konnten die zwei Minuten aber ohne Gegentor hinuntergespielt und der unschmeichelhafte Spielstand von 1:6 in die zweite Pause gerettet werden.
Das letzte Drittel startete besser als die ersten beiden, fiel doch nicht bereits nach wenigen Sekunden ein Tor auf der falschen Seite. Doch auch besser war nicht gut genug und die St. Gallerinnen jubelten bereits in der 43. Minute erneut über einen Treffer. Das achte Tor der Ostschweizerinnen folgte in der 51. Minute. Kurz vor Schluss kam es schliesslich zum unrühmlichen Schlusspunkt. Erneut war eine Spielerin von Wasa vom Platz geflogen. Dies nutzten ihre Kolleginnen aus, um den zweiten Shorthander des Abends zu erzielen und den Score auf den Schlusstand von 1:9 hochzuschrauben.
Nach Ablauf der 60 Spielminuten musste man Wasa attestieren, dass sie an diesem Abend das bessere Team gewesen waren, auch wenn der Sieg am Ende doch deutlich zu hoch ausgefallen war. UBR wird in der nächsten Woche über die Bücher gehen müssen. Was am Vortag noch geklappt hatte, wollte im zweiten Spiel des Wochenendes nicht mehr gelingen. Zu kraftlos und ungenau waren die Abschlüsse, genauso wie auf der anderen Seite die Abwehrarbeit zu inkonsequent angegangen wurde. Mit dem Spiel am Samstag konnte Basel aber zeigen, dass mit den Nordwestschweizerinnen zu rechnen ist und dass in dieser Serie alles möglich ist. Der hohe Sieg der St. Gallerinnen ist am Ende des Tages genau gleich viel Wert wie der knappe Sieg von UBR. Am nächsten Sonntag fängt alles wieder bei null an und den Baslerinnen bietet sich erneut die Möglichkeit Wasa in ihrer Heimhalle unangenehm auf die Füsse zu treten. Das Spiel im Tal der der Demut wird am 27. Februar um 15:00 Uhr angepfiffen. UBR freut sich auch auswärts über lautstarke Unterstützung und ist bereit wieder aufs Ganze zu gehen!
Unihockey Basel Regio - Waldkirch-St. Gallen 1:9 (0:4, 1:2, 0:3)
Sandgruben, Basel. 83 Zuschauer. SR Kämpfer/Würgler.
Tore: 1. S. Schnyder (J. Morosi) 0:1. 1. L. Resegatti (A. Beck) 0:2. 8. C. Baumann (J. Morosi) 0:3. 11. L. Eschbach (L. Sgier) 0:4. 21. L. Resegatti 0:5. 24. A. Beck (M. Sieber) 0:6. 32. F. Wollschlegel 1:6. 43. A. Beck (L. Eschbach) 1:7. 51. L. Sgier (L. Eschbach) 1:8. 59. T. Zogg (J. Morosi) 1:9.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio. 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.